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Großer Schillerfalter

Steckbrief zum Schmetterling

Großer Schillerfalter Familie / Ordnung / Unterordnung etc:
Spanner (Geometridae) / Schmetterlinge (Lepidoptera) / Larentiinae

Lateinischer Name:
Apatura iris

Aussehen

Der Große Schillerfalter (Apatura iris) ist ein großer und imposanter Schmetterling aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Die Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich in ihrem Aussehen.

Männchen: Die Männchen des Großen Schillerfalters haben eine Flügelspannweite von 65 bis 75 mm. Ihre Flügel sind dunkelbraun bis schwarz gefärbt und haben auf der Oberseite metallisch blau-violette Flecken. Die Flügelunterseiten sind bräunlich gefärbt und haben hellere Flecken. Die Männchen haben zudem einen schmalen, langen Schwanz am Hinterflügel.

Weibchen: Die Weibchen des Großen Schillerfalters sind deutlich größer als die Männchen und haben eine Flügelspannweite von 75 bis 95 mm. Ihre Flügel sind dunkelbraun bis schwarz gefärbt und haben auf der Oberseite weiße Flecken mit einem blauen Rand. Die Flügelunterseiten sind braun und haben ebenfalls weiße Flecken. Die Weibchen haben keinen Schwanz am Hinterflügel.

Lebensraum

Der Große Schillerfalter (Apatura iris) ist in Europa und Asien beheimatet und bewohnt bevorzugt Laub- und Mischwälder sowie Waldränder und -lichtungen. Die Art benötigt großflächige, zusammenhängende Wälder mit reichhaltigem Unterholz, in denen die Larven ausreichend Nahrung finden.

Die Falter bevorzugen sonnige Plätze in der Nähe von Wasserläufen, da sie dort vermehrt auf ihre Hauptnahrung, Baumsäfte, zugreifen können. Auch blühende Pflanzen in der Umgebung sind wichtig, da die erwachsenen Schillerfalter Nektar saugen.

Die Larven des Großen Schillerfalters leben in der Regel an Weiden, Pappeln oder Erlen, manchmal auch an Eschen oder Ulmen. Die Weibchen legen ihre Eier an Zweigen ab, wo sie von den Larven nach dem Schlüpfen abgenagt werden. Die Raupen leben in der Regel gesellig und weben sich zur Verpuppung ein.

Verbreitungsgebiet

Der Große Schillerfalter (Apatura iris) ist ein großer Schmetterling aus der Familie der Edelfalter und kommt in Europa und Asien vor. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Westeuropa bis Ostasien, einschließlich Nordafrika und des Kaukasus-Gebiets. In Europa findet man ihn in den meisten Ländern, jedoch bevorzugt in Gebieten mit feuchtem Klima und Laubwäldern.

In Großbritannien ist er hauptsächlich in den südlichen Landesteilen verbreitet, während er in Skandinavien nur in den südlichen Regionen anzutreffen ist. In Mitteleuropa kommt er in Deutschland, Österreich und der Schweiz vor, und in Osteuropa ist er auch in Russland und Polen zu finden.

In Asien reicht das Verbreitungsgebiet des Großen Schillerfalters von Sibirien über China und Korea bis nach Japan. In diesen Regionen bevorzugt er auch feuchte Laubwälder und kommt in Höhenlagen von bis zu 2000 Metern vor.

Insgesamt ist der Große Schillerfalter ein weit verbreiteter Schmetterling mit einem großen Verbreitungsgebiet, der in vielen verschiedenen Lebensräumen zu finden ist.

Verhalten

Das Verhalten des Großen Schillerfalters (Apatura iris) variiert je nach Jahreszeit und Geschlecht. Die Männchen zeigen ein aggressiveres Verhalten als die Weibchen, da sie ihr Territorium gegenüber anderen Männchen verteidigen.

Im Frühling, nach der Überwinterung, fliegen die Männchen auf der Suche nach Weibchen umher. Sie patrouillieren in einem bestimmten Bereich und setzen dabei ihre charakteristischen Flügelschläge ein, um andere Männchen abzuschrecken. Wenn sie ein Weibchen finden, fliegen sie es an und versuchen, es zu paaren.

Die Weibchen hingegen verhalten sich passiver und fliegen auf der Suche nach geeigneten Eiablageplätzen umher. Sie legen ihre Eier auf bestimmte Pflanzen, insbesondere auf Weiden und Pappeln, die von den Raupen des Schillerfalters als Nahrungspflanzen genutzt werden.

Im Sommer und Herbst verstecken sich die Schmetterlinge oft in der Vegetation, um Raubtieren zu entgehen. In kühleren Regionen suchen sie Sonnenplätze, um sich aufzuwärmen.

Insgesamt zeigt der Große Schillerfalter ein typisches Verhalten für einen Edelfalter. Die Männchen verteidigen ihr Territorium, während die Weibchen die Eiablageplätze suchen und ihre Eier ablegen. Die Schmetterlinge verbringen viel Zeit in der Vegetation, um sich vor Feinden zu schützen und suchen bei Bedarf Sonnenplätze, um ihre Körpertemperatur zu regulieren.

Ernährung

Der Große Schillerfalter (Apatura iris) ernährt sich in seiner adulten Phase hauptsächlich von Baumsäften und Nektar von verschiedenen Blütenpflanzen. Dabei besucht er bevorzugt Blüten von Sträuchern und Bäumen, wie zum Beispiel Weißdorn, Schlehe, Himbeere, Disteln, Thymian und Efeu.

Die Raupen des Großen Schillerfalters ernähren sich hingegen ausschließlich von den Blättern bestimmter Bäume und Sträucher. Zu den bevorzugten Futterpflanzen gehören Weiden, Pappeln, Erlen und Birken. Die Raupen fressen die Blätter dieser Pflanzen und bilden dabei charakteristische Fressgassen. Sie sind in der Lage, sich durch eine breite Palette an Blattchemikalien zu navigieren und sind damit in der Lage, ihre bevorzugten Futterpflanzen zu finden.

Die Raupen des Großen Schillerfalters haben auch ein interessantes Verhalten, das ihnen dabei hilft, sich vor Fressfeinden zu schützen. Sie produzieren nämlich eine spezielle Flüssigkeit aus Drüsen, die als "Schillerflüssigkeit" bekannt ist. Diese Flüssigkeit enthält Bitterstoffe und hat eine abschreckende Wirkung auf Fressfeinde wie Vögel und Insekten.

Insgesamt ist die Ernährung des Großen Schillerfalters auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert. Die adulten Schmetterlinge ernähren sich von Nektar und Baumsäften, während die Raupen ausschließlich bestimmte Baum- und Straucharten fressen. Die Raupen haben auch spezielle Verteidigungsmechanismen entwickelt, um sich vor Fressfeinden zu schützen.

Fortpflanzung

Der Große Schillerfalter (Apatura iris) paart sich im Frühling, nachdem die adulten Schmetterlinge aus ihrer Winterstarre erwacht sind. Die Männchen fliegen auf der Suche nach Weibchen umher und patrouillieren in einem bestimmten Bereich. Sie setzen dabei charakteristische Flügelschläge ein, um andere Männchen abzuschrecken und ihr Territorium zu verteidigen.

Wenn ein Männchen ein Weibchen gefunden hat, fliegt es es an und versucht, es zu paaren. Die Paarung dauert in der Regel einige Stunden. Die Weibchen legen ihre Eier auf bestimmte Pflanzen ab, insbesondere auf Weiden und Pappeln, die von den Raupen des Schillerfalters als Nahrungspflanzen genutzt werden. Sie können bis zu 200 Eier legen.

Die Raupen schlüpfen nach einigen Wochen aus den Eiern und beginnen sofort mit dem Fressen von Blättern der Nahrungspflanzen. Die Raupen durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien und häuten sich dabei mehrere Male, bis sie schließlich als voll ausgebildete Raupen verpuppen. Die Verpuppung findet auf einem sicheren Platz in der Nähe der Nahrungspflanzen statt.

Die Puppe bleibt den Winter über in ihrem Kokon und schlüpft im folgenden Frühling als adultes Insekt aus. Der Große Schillerfalter hat normalerweise eine Generation pro Jahr.

Insgesamt zeigt der Große Schillerfalter ein typisches Fortpflanzungsverhalten für Schmetterlinge. Die Männchen suchen aktiv nach Weibchen und verteidigen ihr Territorium gegen andere Männchen. Die Weibchen legen ihre Eier auf bestimmten Pflanzen ab, die den Raupen als Nahrung dienen. Die Raupen durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien und verpuppen sich schließlich, bevor sie im folgenden Jahr als adultes Insekt schlüpfen.

Gefährdung des Großen Schillerfalters

Der Große Schillerfalter (Apatura iris) ist in vielen Regionen Europas weit verbreitet und gilt nicht als unmittelbar gefährdet. Allerdings hat die Art in einigen Regionen Europas, insbesondere in Deutschland, in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen.

Als Hauptursachen für den Rückgang des Großen Schillerfalters gelten vor allem die Zerstörung und Beeinträchtigung seines Lebensraums durch menschliche Aktivitäten. Die intensive Landwirtschaft, die Rodung von Wäldern und der Einsatz von Pestiziden haben dazu beigetragen, dass viele der bevorzugten Nahrungspflanzen der Raupen verschwunden sind. Auch die Flächenversiegelung, die Zerschneidung von Lebensräumen und die Klimaveränderungen sind Bedrohungen für den Großen Schillerfalter.

Der Schutz und die Erhaltung der Lebensräume des Großen Schillerfalters sind daher von großer Bedeutung, um das Überleben der Art zu sichern. Dazu gehören Maßnahmen wie die Schaffung von Schutzgebieten, die Wiederherstellung von Lebensräumen, die Förderung von Blütenpflanzen als Nahrungsquelle für adulte Schmetterlinge und die Reduktion des Einsatzes von Pestiziden.

In einigen Regionen Europas wird der Große Schillerfalter aktiv durch gezielte Maßnahmen geschützt. Dazu gehört beispielsweise das Anlegen von Schmetterlingswiesen und das Aussetzen von Zuchtschmetterlingen, um die Populationen zu stabilisieren und zu fördern.

Insgesamt ist der Große Schillerfalter aufgrund der Bedrohung seines Lebensraums und seiner Nahrungspflanzen in einigen Regionen Europas gefährdet. Der Schutz und die Erhaltung seiner Lebensräume sind daher von großer Bedeutung, um das Überleben der Art zu sichern.

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