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Apollo

Informationen zum Schmetterling

Apollo Familie / Ordnung / Unterordnung etc:
Ritterfalter (Papilionidae) / Schmetterlinge (Lepidoptera)

Lateinischer Name:
Parnassius apollo

Aussehen

Der Apollo-Schmetterling (Parnassius apollo) ist einer der auffälligsten Schmetterlinge Europas. Mit einer Flügelspannweite von 50-80 mm zählt er zu den größeren Tagfaltern. Die Flügeloberseiten sind schneeweiß mit schwarzen Adern und auffälligen roten Flecken. Die Unterseiten sind hingegen weißlich-grau und mit grauen Flecken und Adern bedeckt.

Das Männchen und das Weibchen sehen sich sehr ähnlich, aber das Männchen hat normalerweise eine schmalere Flügelbasis als das Weibchen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, dass das Männchen auf den Vorderflügeln eine dunkle Duftschuppe besitzt, während das Weibchen keine hat.

Die Flügel des Apollo-Schmetterlings sind relativ dick und robust und verleihen ihm eine auffällige Erscheinung, die ihn leicht von anderen Schmetterlingsarten unterscheidbar macht.

Verbreitungsgebiet

Der Apollo ist in Europa weit verbreitet und kommt von der Iberischen Halbinsel im Westen bis nach Russland im Osten vor. Dabei ist er vor allem in den Alpen, den Pyrenäen und den Karpaten zu finden. Auch in Asien ist der Apollo zu finden, insbesondere in Zentralasien und im Himalaya-Gebirge.

Lebensraum

Der Apollo bevorzugt offene, karge Lebensräume in Gebirgsregionen. Er ist in Höhenlagen von 500 bis 3000 Metern anzutreffen und besiedelt bevorzugt steinige Hänge und blumenreiche Wiesen. Dabei kommt er sowohl in sonnigen als auch in halbschattigen Lagen vor.

Verhalten

Der Apollo-Schmetterling fliegt nur während des Tages und ist ein starker Flieger. Er kann aufgrund seiner großen Flügelspannweite von bis zu 8 cm schnell fliegen und dabei weite Strecken zurücklegen. Dabei fliegt er in der Regel in einer Höhe von 1-2 Metern über dem Boden. Er ist jedoch auch in der Lage, in höheren Lagen in den Bergen zu fliegen.

Der Apollo ist ein sehr territorialer Schmetterling. Männliche Exemplare verteidigen ihr Revier gegenüber anderen Männchen aggressiv. Dazu gehören auch Verhaltensweisen wie das Aufeinanderschlagen der Flügel oder das Ausstoßen von Laute. Die Weibchen hingegen fliegen durch das Territorium der Männchen und suchen nach geeigneten Eiablageplätzen.

Im Hinblick auf ihre Wanderungsmuster gibt es bei den Apollo-Schmetterlingen regionale Unterschiede. In den Alpen und Pyrenäen beispielsweise gibt es eine jährliche Wanderungsbewegung in höhere Lagen während des Sommers.

Der Apollo-Schmetterling ist ein sehr scheuer Schmetterling und fliegt schnell davon, wenn er gestört wird. Er ist sehr anfällig für Störungen, und in Gebieten mit starkem Tourismus ist er bereits ausgestorben.

Insgesamt zeigt der Apollo-Schmetterling ein eher ruhiges Verhalten und ist während der Flugzeit hauptsächlich mit der Nahrungsaufnahme und der Revierverteidigung beschäftigt.

Ernährung

Erwachsene Apollo-Schmetterlinge ernähren sich hauptsächlich von Nektar. Die Raupen haben hingegen eine spezifischere Ernährung und ernähren sich ausschließlich von Pflanzen der Gattung Sesleria, die auch als Schwingelgräser bezeichnet werden.

Die Raupen bevorzugen dabei junge, zarte Pflanzen, die in höheren Lagen auf Kalkböden wachsen. Sesleria-Arten sind in diesen Regionen weit verbreitet und wachsen häufig in Felsspalten und auf steinigen Böden.

Die Apollo-Raupe ist in der Lage, die im Schwingelgras enthaltenen Bitterstoffe durch spezielle Enzyme abzubauen, was dazu beiträgt, dass sie sich von anderen Insekten abhebt, die nicht in der Lage sind, diese Pflanzen zu verdauen. Die Fähigkeit der Apollo-Raupe, sich von diesen Pflanzen zu ernähren, ist wahrscheinlich ein wichtiger Faktor für die Evolution und die Ausbreitung dieser Schmetterlingsart.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung des Apollo beginnt im Frühling, wenn die Männchen aktiv auf der Suche nach einem Weibchen sind. Dabei fliegen sie in der Regel in höheren Lagen und suchen nach Blüten, an denen sie Nektar trinken und auf Weibchen warten können. Sobald ein Weibchen in Sichtweite ist, beginnt das Männchen mit seinem Balzverhalten, das aus einer Kombination von Flugmanövern und Flügelvibrationen besteht. Wenn das Weibchen das Interesse des Männchens geweckt hat, fliegt es ihm in der Regel entgegen, um sich zu paaren.

Die Weibchen des Apollo legen ihre Eier bevorzugt auf oder in der Nähe von den Futterpflanzen ihrer Raupen ab, die meistens aus der Familie der Nelkengewächse stammen. Die Eier sind in der Regel gelblich-grün und haben eine ovale Form. Nach etwa 10 bis 14 Tagen schlüpfen die Raupen und beginnen sofort mit dem Fressen der Futterpflanzen. Die Raupen durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien, wobei sie sich jeweils häuten und wachsen, bis sie schließlich die Puppe bilden.

Die Puppe des Apollo ist braun und hat eine glänzende Oberfläche. Sie ist mit mehreren braunen Stacheln bedeckt und ähnelt einem kleinen Ast, wodurch sie sich perfekt in ihre Umgebung tarnen kann. Im Herbst schlüpft schließlich der erwachsene Schmetterling aus der Puppe und beginnt den Kreislauf von Neuem.

Insgesamt dauert der Lebenszyklus des Apollo von der Eiablage bis zum Schlüpfen des erwachsenen Schmetterlings etwa 10 bis 11 Monate. Die Art bildet in der Regel eine Generation pro Jahr aus.

Gefährdung

Der Apollo ist in vielen Regionen Europas gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Hauptgründe für den Rückgang der Populationen sind die Zerstörung des Lebensraums, die Intensivierung der Landwirtschaft und die Verschmutzung durch Pestizide. Auch der Klimawandel kann eine Rolle spielen, da er die für den Apollo wichtigen alpinen Lebensräume beeinträchtigt.

In vielen Ländern Europas wurde der Apollo inzwischen unter Schutz gestellt, um seinen Bestand zu erhalten. Maßnahmen wie die Schaffung von Schutzgebieten, die Förderung von Extensivierungsmaßnahmen in der Landwirtschaft und die Bekämpfung von Schädlingen können dazu beitragen, den Fortbestand der Art zu sichern.

Um den Apollo langfristig zu schützen, ist jedoch ein umfassendes Umdenken in der Landnutzung und im Umgang mit natürlichen Ressourcen notwendig. Nur so kann der Erhalt der Artenvielfalt und damit auch des Apollo und anderer gefährdeter Arten gesichert werden.

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