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Lindenschwärmer

Informationen zum Schmetterling

Lindenschwärmer Familie / Ordnung / Unterordnung etc:
Schwärmer (Sphingidae) / Schmetterlinge (Lepidoptera)

Lateinischer Name:
Mimas tiliae

Allgemeines/Steckbrief

<> Flügelspannweite 70-90 mm. Die Vorderflügel weisen eine Grundfarbe von gelb und orange bis ins grünliche auf, in der Mitte der Flügel verläuft eine dunkle Binde die auch in Flecken ausgebreitet sein können.

Der Lebensraum des Lindenschwärmers befindet sich in der Nähe von Parks, Gärten und lichten Laubholzbeständen, sowie in Lindenalleen.

Aussehen

Der Lindenschwärmer (Mimas tiliae), auch bekannt als Linden-Gespinstmotte, ist ein auffälliger Nachtfalter aus der Familie der Schwärmer. Mit einer Flügelspannweite von etwa 70 bis 90 Millimetern zählt er zu den größeren Vertretern seiner Art. Sein Erscheinungsbild ist beeindruckend und charakteristisch. Seine Flügel sind auffällig graubraun gefärbt und weisen eine markante Musterung auf. Die Vorderflügel zeigen eine komplexe Zeichnung aus dunklen und hellen Linien, die sich über die gesamte Fläche erstrecken. Ein markanter, leicht gebogener Querstreifen zieht sich von der Mitte des Flügels zur Flügelspitze. Dieser Streifen ist meist dunkelbraun oder graubraun und hebt sich deutlich von der helleren Grundfarbe ab. Die Hinterflügel des Schmetterlinges sind heller als die Vorderflügel und weisen eine ähnliche Musterung auf. Ein charakteristisches Merkmal ist eine auffällige, schwarze Augenzeichnung nahe der Flügelspitze, die wie ein kleines Auge aussieht. Diese Zeichnung dient vermutlich dazu, Fressfeinde abzuschrecken oder zu verwirren. Der Körper ist kräftig und von einer dichten, pelzartigen Behaarung bedeckt. Die Grundfarbe variiert von graubraun bis hin zu einem wärmeren Braunton. Der Thorax, der vordere Teil des Körpers, ist kompakt und robust gebaut, während das Hinterleibsende spitzer zuläuft. Die Antennen des Lindenschwärmers sind gefiedert und besitzen eine charakteristische Form, die typisch für Schwärmer ist. Sie sind in der Regel dunkler als der Rest des Körpers und tragen zur Gesamterscheinung des Falters bei.

Verbreitungsgebiet

Der Lindenschwärmer (Mimas tiliae) ist in weiten Teilen Europas beheimatet. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Iberischen Halbinsel im Südwesten bis zur Ukraine und Russland im Osten. Er kommt auch in Skandinavien und im Vereinigten Königreich vor. In Mitteleuropa ist der Lindenschwärmer eine häufige und gut erkennbare Art.

Lebensraum

Der Lindenschwärmer bevorzugt eine Vielzahl von Lebensräumen, die von ländlichen Gebieten bis hin zu städtischen Umgebungen reichen. Sein Lebensraum umfasst Wälder, Gärten, Parkanlagen, Alleen und sogar städtische Straßen. Ein charakteristisches Merkmal seines Lebensraums ist das Vorhandensein von Lindenbäumen (Tilia), da die Raupen des Lindenschwärmers sich von den Blättern dieser Bäume ernähren. Die Larven des Lindenschwärmers sind spezialisiert auf die Ernährung von Lindenblättern. Sie sind in der Lage, die Blätter effizient zu fressen und können in kurzer Zeit beträchtliche Mengen davon verzehren. Dies macht Lindenbäume zu einem wichtigen Bestandteil des Lebenszyklus dieser Art. Die erwachsenen Falter fliegen in der Dämmerung und nachts. Sie sind häufig an Blüten, insbesondere an denen von Nacht- und Doldenblütlern, anzutreffen, wo sie Nektar saugen. Ihre nächtliche Aktivität ermöglicht es ihnen, in verschiedenen Lebensräumen nach Nahrung zu suchen, ohne den hohen Temperaturen und der direkten Sonneneinstrahlung des Tages ausgesetzt zu sein.

Verhalten

Der Lindenschwärmer (Mimas tiliae) ist ein nachtaktiver Falter, welcher während der Dämmerung und in der Nacht aktiv ist. Tagsüber ruhen die adulten Falter an geschützten Stellen, wie Blättern oder Baumstämmen. In der Nacht fliegen sie in einem charakteristischen, schnellen und wendigen Flug. Sie sind oft um Blüten anzutreffen, während sie Nektar saugen. Das nächtliche Verhalten hilft ihnen, der Hitze des Tages zu entgehen und gleichzeitig Nahrung zu finden.

Ernährung

Die erwachsenen Lindenschwärmer ernähren sich hauptsächlich von Nektar, den sie von verschiedenen Blütenquellen sammeln. Sie sind bekannt dafür, besonders gerne Blüten von Nacht- und Doldenblütlern zu besuchen. Die Nahrungsaufnahme dient nicht nur der Energiegewinnung, sondern auch der Aufrechterhaltung der Fortpflanzungsfähigkeit. Die Raupen des Lindenschwärmers hingegen ernähren sich ausschließlich von den Blättern von Lindenbäumen (Tilia).

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung beginnt mit der Paarung der adulten Falter. Die Weibchen geben mithilfe von Pheromonen Signale ab, um die Männchen anzulocken. Nach der erfolgreichen Paarung legt das Weibchen seine Eier in Gruppen auf die Unterseite von Lindenblättern ab. Die Eier sind zunächst grünlich-weiß und werden im Laufe der Zeit dunkler. Nach ungefähr einer Woche schlüpfen die Raupen aus den Eiern und beginnen sofort mit dem Fressen von Lindenblättern. Die Larven durchlaufen mehrere Stadien, indem sie sich häuten, und wachsen allmählich heran. Sie sind gut getarnt und ähneln kleinen Aststücken, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Sobald sie ausreichend gewachsen sind, verpuppen sie sich in einer Erdhöhle oder in der Streuschicht des Bodens. Nach einer Puppenruhe von einigen Wochen schlüpft der adulte Falter und beginnt den Zyklus von Neuem. Die Fortpflanzung und Entwicklung des Schmetterlings sind eng mit den Lindenbäumen verknüpft, die sowohl die Nahrung für die Raupen als auch die Grundlage für die Eiablage bieten. Dieser enge Zusammenhang zwischen Falter und Nahrungspflanze unterstreicht die Bedeutung des geeigneten Lebensraums für das Überleben und die Vermehrung dieser faszinierenden Insektenart.

Gefährdung

Der Lindenschwärmer (Mimas tiliae) ist in der Regel keine stark gefährdete Art. Aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume und seiner breiten Verbreitung in Europa ist er relativ gut geschützt. Allerdings können Umweltveränderungen, wie Lebensraumverlust durch urbanen Ausbau oder intensive Landwirtschaft, sowie der Einsatz von Pestiziden negative Auswirkungen auf seine Populationen haben. Es ist wichtig, auf diese potenziellen Bedrohungen zu achten und Maßnahmen zum Schutz seiner Lebensräume zu ergreifen.

Natürliche Feinde

Dieser Schmetterling hat verschiedene natürliche Feinde, welche sowohl die Raupen als auch die erwachsenen Falter betreffen. Zu den Feinden der Raupen zählen Vögel, Spinnen, parasitische Wespen und Raupenfliegen, die ihre Eier in oder auf die Raupen legen, um sich von ihnen zu ernähren. Die erwachsenen Falter werden von nachtaktiven Jägern wie Fledermäusen gefressen, die sie während ihres Flugs erbeuten.

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung eines Lindenschwärmers kann stark variieren, abhängig von Faktoren wie Umweltbedingungen, Verfügbarkeit von Nahrung und Prädatoren. Die erwachsenen Falter leben in der Regel nur einige Wochen, während sie sich auf die Fortpflanzung und Eiablage konzentrieren. Die Larven verbringen mehrere Wochen damit, sich von Lindenblättern zu ernähren und durch verschiedene Entwicklungsstadien zu gehen, bevor sie sich verpuppen. Die Puppenruhe dauert normalerweise einige Wochen, bevor schließlich ein neuer Falter schlüpft. Insgesamt beträgt die Lebensdauer des Lindenschwärmers von der Eiablage bis zur Entstehung eines erwachsenen Falters mehrere Monate.

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