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Kleiner Fuchs

Informationen zum Schmetterling

Kleiner Fuchs Familie / Ordnung / Unterordnung etc:
Edelfalter (Nymphalidae) / Schmetterlinge (Lepidoptera)

Lateinischer Name:
Aglais urticae

Aussehen

Der Kleine Fuchs (Aglais urticae) ist ein auffällig bunter Tagfalter mit einer Flügelspannweite von 40 bis 50 Millimetern. Die Flügeloberseiten sind leuchtend orange gefärbt und tragen ein markantes Muster aus schwarzen und gelben Flecken sowie eine Reihe blauer Halbmondflecken entlang der Flügelränder. Die Flügelunterseiten sind dunkelbraun marmoriert und bieten eine hervorragende Tarnung, wenn der Falter mit geschlossenen Flügeln ruht. Die Körperbehaarung ist fein und dicht, was ihm bei kühleren Temperaturen hilft, aktiv zu bleiben. Männchen und Weibchen sehen sehr ähnlich aus, wobei die Weibchen oft etwas größer wirken.

Verbreitungsgebiet

Der Kleine Fuchs ist in fast ganz Europa, Nordasien und bis in Teile Chinas verbreitet. Er fehlt lediglich in den südlichsten Mittelmeergebieten. In Deutschland zählt er zu den häufigsten Tagfaltern und ist nahezu flächendeckend vertreten. Auch in höheren Lagen der Mittelgebirge und in den Alpen ist er regelmäßig anzutreffen.

Lebensraum

Der Kleine Fuchs ist anpassungsfähig und bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen. Er kommt in Gärten, Parks, Waldrändern, Wiesen, Brachflächen, Heiden und selbst in Siedlungsgebieten vor. Entscheidend ist das Vorhandensein der Raupenfutterpflanze, der Brennnessel (Urtica dioica), die an Wegrändern, Zäunen oder in feuchten Böden wächst. Er bevorzugt sonnige, windgeschützte Plätze, an denen er sich aufwärmen und Nektar aufnehmen kann.

Verhalten

Der Kleine Fuchs ist tagaktiv und sehr wärmeliebend. Er fliegt oft schon früh im Jahr, sobald die Temperaturen ansteigen, und nutzt warme Sonnenplätze, um Energie zu tanken. Die Falter sind lebhaft, verteidigen Reviere gegen Artgenossen und besuchen eine Vielzahl von Blüten zur Nektaraufnahme. Sie überwintern als Falter an geschützten Orten wie Holzstapeln, Dachböden oder Baumhöhlen und erscheinen im zeitigen Frühjahr oft als erste Tagfalter. Im Sommer sind sie in Gärten häufig an Schmetterlingsflieder oder Disteln zu sehen.

Ernährung

Die erwachsenen Falter ernähren sich vom Nektar zahlreicher Blütenpflanzen, darunter Disteln, Sommerflieder, Wasserdost und Löwenzahn. Die Raupen fressen fast ausschließlich an der Großen Brennnessel (Urtica dioica). Die Eier werden in Gruppen an die Blattunterseiten gelegt, sodass die Raupen später gemeinsam fressen. Die Entwicklung verläuft zügig, sodass mehrere Generationen pro Jahr möglich sind.

Fortpflanzung

Die Paarung erfolgt im Frühjahr nach der Überwinterung. Die Weibchen legen ihre Eier in dichten Paketen an Brennnesseln ab. Die Raupen schlüpfen nach wenigen Tagen und leben zunächst gesellig in Gespinsten. Später fressen sie einzeln, bevor sie sich verpuppen. Die Puppen hängen meist gut sichtbar an Pflanzenstängeln oder Zäunen. Nach ein bis zwei Wochen schlüpfen die neuen Falter. Je nach Klima können zwei bis drei Generationen pro Jahr entstehen. Die letzte Generation überwintert als Falter.

Gefährdung

Der Kleine Fuchs gilt in Deutschland und weiten Teilen Europas als ungefährdet. Seine Anpassungsfähigkeit, die häufige Futterpflanze und sein breites Lebensraumspektrum machen ihn relativ robust gegenüber Umweltveränderungen. Dennoch können kalte, feuchte Sommer oder milde Winter mit anschließenden Kälteeinbrüchen die Populationen lokal schwanken lassen. Pestizide und intensive Landwirtschaft wirken sich negativ auf Raupen und Nahrungsangebot aus.

Natürliche Feinde

Raupen und Puppen werden von Schlupfwespen, Raupenfliegen und Vögeln gefressen. Die Falter selbst fallen Vögeln, Spinnen und Fledermäusen zum Opfer. Dank ihrer Tarnung auf der Flügelunterseite können sie Feinden jedoch häufig entgehen. Auch Parasiten können bei Massenvermehrungen erhebliche Verluste verursachen.

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